Herausforderungen des UX-Designs

im E-Health-Markt

Jede Branche stellt spezifische Herausforderungen an ein UX-Design. Die Gesundheitsbranche bringt jedoch ein paar Besonderheiten mit sich und erfordert ein sehr sorgfältiges Herangehen. Neben einem besonders genau definiertem und dokumentiertem Designprozess müssen zusätzliche Aspekte, wie die MDR – Medical Device Regulation, DSGVO, Barrierefreiheit, Kommunikation und Komplexität Berücksichtigung finden.

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Herausforderungen

Medical Device Regulation (MDR)

Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)

Barrierefreiheit

Kommunikation

Komplexität

Medical Device Regulation (MDR)

Die MDR – Medical Device Regulation ist eine EU-Verordnung zur Regulierung von Medizinprodukten und legt hohe Maßstäbe an Sicherheit, Leistung und Qualität der Medizinprodukte. In Bezug auf das UX-Design bedürfen Medizinprodukte oder Gesundheitsanwendungen ein sehr hohes Maß an Gebrauchstauglichkeit und Benutzerfreundlichkeit. Hersteller müssen ein sogenanntes „Gebrauchstauglichkeits-Engineering“ durchführen, einschließlich der Analyse von Anforderungen und Nutzungskontext, der Identifizierung von Risiken und der Durchführung von Usability-Tests. Ein UX-Design im E-Health Bereich muss sicherstellen, dass die Benutzer die Medizinprodukte sicher und effektiv nutzen können. Es muss eine klare Benutzeroberfläche bieten, angemessene Warnungen und Anweisungen anzeigen und Risiken minimieren.

Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)

Die DSGVO-Richtlinien stellen im Gesundheitsbereich eine besondere Herausforderung dar und erfordern ein hohes Maß an Sensibilität bei der Erhebung und Verwaltung von Nutzerdaten. Insbesondere bei der Entwicklung von Healthcare-Produkten für digitale Touchpoints wie Apps oder Webseiten ist die Datenerhebung sehr sensibel, weil es in der Regel sehr persönliche Daten der Nutzer sin. Auch die Datenmenge spielt hierbei eine Rolle.

Softwarehersteller im Healthcare-Bereich müssen oft umfangreichere Nutzerdaten erheben, um die Funktionalität und den Mehrwert des Produkts zu gewährleisten. Die Nutzung dieser Daten erfordert jedoch die Zustimmung des Nutzers, und die Einwilligung muss freiwillig erfolgen. Transparenz ist von entscheidender Bedeutung, um den Zweck der Datenerhebung deutlich zu machen und deren Relevanz eindeutig zu kommunizieren. Die Genauigkeit der erhobenen Daten in der Anwendung steht oft in direktem Zusammenhang mit deren Nützlichkeit und Aussagekraft. Dieser Mehrwert muss für den Nutzer verständlich und überzeugend transportiert sein, um ihn dazu zu bewegen, korrekte Daten preiszugeben.

Falsche Nutzerdaten, sei es allgemein oder medizinisch, wie Alter, Gewicht oder detaillierte Anamnesedaten, können schnell zu einem Problem für Produkthersteller werden. Fehlerhafte Daten können die Funktionalität einschränken oder im schlimmsten Fall zu falschen Aussagen führen. Daher müssen Produktentwicklungsteams viel Überzeugungsarbeit leisten, um die Nutzer zu sensibilisieren und den Sinn und Zweck der Datenerhebung zu vermitteln.

Barrierefreiheit

Barrierefreiheit und UX-Design gewinnen zunehmend an Bedeutung bei der Entwicklung digitaler Produkte und Dienstleistungen. Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) werden Hersteller und Betreiber von Produkten und Dienstleistungen gesetzlich zur Umsetzung der Barrierefreiheit ab dem 25. Juni 2025 verpflichtet. Das gilt auch für Websites. 

Das Gesetz zielt darauf ab, allen Menschen, insbesondere auch Menschen mit Behinderungen, einen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Inhalten und Services zu ermöglichen. Es legt klare Anforderungen an die Barrierefreiheit fest, damit Menschen mit visuellen, motorischen oder kognitiven Einschränkungen digitale Angebote genauso nutzen können wie Personen ohne Einschränkungen. 

Werden die Anforderungen aus dem BFSG nicht umgesetzt, müssen Unternehmen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen bis hin zu Bußgeldern. 

Barrierefreiheit und UX-Design sind nicht nur aus rechtlicher, sondern auch aus ethischer und sozialer Perspektive von großer Bedeutung. Daher sollten Unternehmen von Anfang an Barrierefreiheit und UX-Design als integralen Bestandteil ihres Entwicklungsprozesses betrachten. Durch bewusste Gestaltung und Entwicklung barrierefreier und benutzerfreundlicher Produkte können Unternehmen nicht nur gesetzlichen Anforderungen gerecht werden, sondern auch eine positive Nutzererfahrung für alle ermöglichen.

Kommunikation

Kommunikation ist entscheidend für die Nutzung von digitalen Anwendung und Websites gerade im Gesundheitsbereich. Klare und präzise Kommunikation ist unerlässlich, um wichtige medizinische Inhalte verständlich zu vermitteln. Mangelhafte Formulierungen von Überschriften, Call-to-Action-Beschriftungen oder Beschreibungen können die Nutzer verunsichern oder frühen zum Abbruch der Anwendung.

Gute Kommunikation berücksichtigt den Kontext des UI und passt die Informationsarchitektur in Navigationen, Formularen oder Menüs an die Erwartungen der Nutzer an. Die Zusammenarbeit mit einem UX Writer ermöglicht es, situative Informationen einfach zu vermitteln und Begriffe in Prozessen optimal zu beschreiben. 

Für eine komfortable Nutzung können verschiedene Ansätze und zusätzliche Informationen je nach Anwendung und Touchpoint genutzt werden. Onboardings, FAQs und Dokumentationen sollten leicht auffindbar sein und eine Sprache verwenden, die die Anforderungen aller Nutzer erfüllt, unabhängig davon, ob es sich um die erste oder wiederholte Nutzung handelt. Besondere Sensibilität ist im Healthcare-Bereich geboten, da den Nutzern möglicherweise sensible gesundheitliche oder psychische Situationen begegnen.

Komplexität

Im Healthcare-Bereich ist es eine große Herausforderung, eine einfache und intuitive Bedienung von Websites und Apps zu gewährleisten. Die Komplexität der Konzepte und regulatorische Anforderungen erschweren die Usability. Eine zu hohe Komplexität führt zu Verständnisproblemen, erhöhtem Zeitaufwand und erhöhter Fehleranfälligkeit. 

Menschen mit verschiedenen Einschränkungen sind besonders auf zugängliche und verständliche Benutzeroberflächen angewiesen. Formulare und Dateneingaben sollten schrittweise aufbereitet werden, um Überforderung zu vermeiden. Umfangreiche Prozesse sollten aufgeteilt und ergänzende Informationen bereitgestellt werden, um den Nutzer zu begleiten.

Die Nutzung unterschiedlicher Geräte und Touchpoints stellt weitere Herausforderungen dar. Responsive Websites ermöglichen geräteübergreifende Nutzung, erfordern jedoch Anpassungen, um auf verschiedenen Geräten eine gute Bedienbarkeit zu gewährleisten. Gerätespezifische Interaktionsmöglichkeiten wie Touch-Interaktionen müssen ebenfalls berücksichtigt werden, um Frustration bei den Nutzern zu vermeiden. 

Fazit

Der E-Health-Sektor bietet vielversprechende Möglichkeiten, ist jedoch auch anspruchsvoll. Unternehmen, die digitale Medizinprodukte entwickeln, müssen mit den komplexen Anforderungen der Digitalisierung und strengen Regulierungen umgehen. Technologische Fortschritte, Datenschutzvorgaben, Barrierefreiheit, Kommunikation und die Komplexität der Produkte erfordern eine ausbalancierte Herangehensweise. Neofonie und ION ONE unterstützen Unternehmen dabei, hochwertige und nutzerfreundliche Gesundheitslösungen zu schaffen und erfolgreich in den Markt zu bringen.

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