BARRIEREFREIES DESIGN
WAS VERSTEHT MAN UNTER BARRIEREFREIEM DESIGN IM WEB?
Unter dem Thema barrierefreies Webdesign oder auch digitale Barrierefreiheit versteht man Web-Angebote, insbesondere Websites, PDFs und Assets wie Dokumente, Bilder und Videos, die für alle Nutzer unabhängig von ihren persönlichen Einschränkungen (Blinde, Sehbehinderte, Gehörlose, motorisch und geistig eingeschränkte Personen) gleichermaßen genutzt werden sollen. Neben den technischen Zugangsbedingungen geht es auch um den Inhalt. Leichte oder einfache Sprache umfasst somit nicht nur Zielgruppen mit geistigen Einschränkungen, sondern sie geht auch unter anderem auf Senioren ein, die in Teilen von moderner Kommunikation ausgeschlossen sein könnten.
WAS BEDEUTET BARRIEREFREIHEIT IN BEZUG AUF DAS WEBDESIGN?
Es gibt eine Vielzahl an Barrieren und es ist auch kaum möglich, eine zu 100 Prozent barrierefreie Website zu gestalten. Bei der Beachtung grundlegender inklusiver Design-Regeln kann bereits ein Großteil der Zugangshürden überwunden werden.
Folgenden Kategorien sind bei einem barrierefreien Design wichtig:
- Schriften: sie sollten nicht zu klein gewählt werden und auch codeseitig skalierbar sein
- Kontraste: klare Kontrastverhältnisse erleichtern die Lesbarkeit von Inhalten
- Bedienelemente: es empfiehlt sich Buttons, Links usw. nicht zu klein zu gestalten, so dass sie mit der Maus wählbar sind
- Navigationselemente: sollten auch an Touch-Geräte angepasst, also nicht zu klein gestaltet sein, damit sie auf jedem Device wählbar bleiben
- Klare Strukturen: es bedarf einer guten Usability, die die Botschaften einfach vermittelt
- UX-Writing: strukturierte Informationen sind besonders wichtig für Menschen mit Einschränkungen, klare Botschaften vermitteln zudem auch klare Handlungsanweisungen, vermindern Fehlbedienungen
GESETZLICHE GRUNDLAGE FÜR EIN DIGITAL BARRIEREFREIES DESIGN
Die Anforderungen und Gestaltungsprinzipien an ein barrierefreies Webdesign werden in den Web Content Accessibiliy Guidelines 2.0 des W3C dargestellt. Das Web-Accesibility ist für öffentliche Stellen, wie Behörden und Institutionen bereits seit dem 23. September 2020 verpflichtend. Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) werden barrierefreie Websites für alle Websites, gerade in der Privatwirtschaft und vor allem auch für E-Commerce Shops ab Juni 2025 verpflichtend. Ab diesem Zeitpunkt soll eine Gleichstellung aller Nutzer erreicht werden. Dieses Gesetz legt die in Deutschland dafür geltenden Barrierefreiheitsanforderungen fest und setzt so den European Accessibility Act (EAA) um.
WAS SIND DIE VORTEILE EINES BARRIEREFREIEN WEBDESIGNS?
Ein ganz klarer Mehrwert eines barrierefreien Webdesigns ist natürlich, dass alle Nutzergruppen Zugang zu Inhalten erlangen. Die Gestaltung einer barrierefreien Website ist ganz klar mit etwas mehr Aufwand und Kosten verbunden. Da aber der Gesetzgeber bestimmt hat, dass von Juni 2025 an alle Websites barrierefrei sein müssen, kann diese Pflicht jetzt schon zum Vorteil für Marktteilnehmer werden.
Klare Vorteile eine barrierefreien Designs sind:
Eine verbesserte Reichweite für Inhalte, die im besten Fall zu erhöhten Conversionrates führen
Imagegewinn – Anbieter mit barrierefreien Angeboten zeigen mehr Wertschätzung über inklusive Inhalte
Nutzerzentrierung und Kundenorientierung fördern die Vertrauenswürdigkeit
SEO – barrierefreie Inhalte werden besser im Web indexiert
Kompatibilität – Inhalte können plattformunabhängig wahrgenommen werden, Hürden werden abgebaut
PRÜFKRITERIEN UND ANFORDERUNGEN FÜR EIN BARRIEREFREIES DESIGN IM WEB?
Wie kann ich meine Website auf Barrierefreiheit testen? Welche Punkte sind konkret wichtig für ein inklusives Design – hierzu eine Checkliste:
- Struktur und Semantik
- Navigation und Orientierung
- Tastaturbedienung unterstützen
- Textalternativen anbieten
- Untertitel und Audiotranskriptionen für Bilder und Videos
- Animationen, Flackern, Timeouts oder sonstige Ablenkungen vermeiden
- Leichte Formulare
- Immer mobile Endgeräte und andere Eingabemethoden beim Design mitbedenken
- Kommunikation per Text, Audio und auch Video anbieten
- Hilfe und zusätzliche Dokumentationen auf der Website anbieten
- Barrierefreiheitsfunktionen der Website unterstützen
- Zusatzforderungen der BITV beachten
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